Degus sind soziale Nagetiere und werden am besten in Gruppen gehalten. Ihre Verhaltensweisen und Vergesellschaftungsformen sind stark von ihrer natürlichen Lebensweise in der Wildnis beeinflusst. In diesem Leitfaden erfährst Du alles über die verschiedenen Vergesellschaftungsformen bei Degus und wie Du ihnen ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen kannst.
Vergesellschaftung von Degus
Degus leben normalerweise in Gruppen, die als „Kolonien“ bezeichnet werden. Hier sind einige der gängigen Vergesellschaftungsformen bei Degus:
Gruppenhaltung: Degus sind gesellige Tiere und sollten idealerweise in Gruppen gehalten werden. Eine Gruppe von Degus besteht normalerweise aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Das Männchen und die Weibchen bilden eine monogame Paarbindung, während die Weibchen untereinander ebenfalls eine soziale Hierarchie entwickeln können.
Geschwisterhaltung: Degus, die zusammen aufgewachsen sind, können oft problemlos miteinander vergesellschaftet werden. Geschwister halten normalerweise eine enge Bindung zueinander und zeigen ein harmonisches Gruppenverhalten.
Vergesellschaftung von Einzeltieren: Wenn ein einzelner Degu gehalten wird, besteht die Möglichkeit, ihn mit einer bestehenden Gruppe zu vergesellschaften. Dies sollte jedoch behutsam erfolgen, um Aggressionen zu minimieren. Eine langsame und kontrollierte Einführung ermöglicht es den Degus, sich aneinander zu gewöhnen und soziale Bindungen aufzubauen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Degus miteinander harmonieren. Einige können territorial oder dominant sein und aggressive Verhaltensweisen zeigen. Daher ist es ratsam, Degus unter Beobachtung zusammenzuführen und im Falle von anhaltenden Aggressionen oder Verletzungen eine Trennung vorzunehmen.
Bei der Vergesellschaftung von Degus ist es auch wichtig, ausreichend Platz, Rückzugsmöglichkeiten und Ressourcen wie Nahrung und Wasser anzubieten, um Konflikte zu minimieren und ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.
Gruppenhaltung
Die Gruppenhaltung ist die bevorzugte Vergesellschaftungsform für Degus, da sie von Natur aus soziale Tiere sind. In freier Wildbahn leben sie in großen Familienverbänden, weshalb sie auch in Gefangenschaft am besten in Gruppen gehalten werden sollten.
Natürliche Sozialstruktur
Die natürliche Sozialstruktur von Degus ist aufgrund weniger wissenschaftlicher Arbeiten nicht vollständig verstanden. Es wird vermutet, dass Degus in kleineren sozialen Verbänden, möglicherweise Familiengruppen, leben, die ein eigenes Territorium gegenüber anderen Familiengruppen abgrenzen. Es wurden auch Kolonien mit mehreren hundert Tieren beschrieben, was darauf hindeutet, dass die Streifgebiete einzelner Familiengruppen sich in futterreichen Habitaten überlappen und die Tiere relativ verträglich sind.
Empfehlungen für die Gruppenhaltung
Gruppengröße: Idealerweise sollte eine Degu-Gruppe aus mindestens zwei bis drei Tieren bestehen, vorzugsweise aus gleichgeschlechtlichen Geschwistern oder aus einer Mutter und ihren Jungen.
Frühes Zusammenbringen: Es ist wichtig, dass die Tiere bereits in jungen Jahren zusammenkommen, um eine stabile soziale Hierarchie zu entwickeln.
Käfiggröße: Der Käfig oder das Gehege sollte ausreichend groß sein, damit die Tiere genügend Platz zum Spielen, Klettern und Graben haben. Mindestgröße: Etwa 130 cm × 90 cm × 130 cm (L × B × H), aber je größer das Gehege, desto besser. Einrichtung: Mehrere Ebenen, Plattformen, Röhren und Kletteräste bieten, um den natürlichen Bewegungsbedürfnissen der Degus gerecht zu werden.
Ausstattung des Geheges: Versteckmöglichkeiten: Ausreichend Häuschen und Tunnel zum Verstecken. Nistmaterial: Heu oder Papier für den Nestbau. Spielzeug: Laufräder und Kletterseile sowie andere Beschäftigungsmöglichkeiten.
Ressourcenverteilung: Futter- und Wassernäpfe: Mehrere Futterstellen und Trinkflaschen im Gehege platzieren, um Konflikte um Ressourcen zu vermeiden.
Beobachtung und Pflege
Verhaltensbeobachtung: Es ist wichtig, das Verhalten der Degus in der Gruppe zu beobachten. Gelegentliche Auseinandersetzungen sind normal, solange sie nicht zu aggressiv oder häufig auftreten.
Trennung bei Konflikten: Wenn ein Degu ständig von den anderen attackiert wird oder Anzeichen von Stress zeigt, sollte er möglicherweise separiert und in einem eigenen Gehege untergebracht werden.
Gesundheitsvorsorge: Regelmäßiges Wiegen: Um Gewichtsverlust oder -Zunahme frühzeitig zu erkennen. Tierärztliche Untersuchungen: Degus sind anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme wie Zahnprobleme und Diabetes, daher ist eine regelmäßige tierärztliche Untersuchung ratsam.
Geschwisterhaltung
Die Geschwisterhaltung ist eine gängige Praxis bei Degus und ermöglicht es den Tieren, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben und soziale Interaktionen zu haben.
Vorteile der Geschwisterhaltung
Starke Bindung: Geschwister Degus, die zusammen aufgewachsen sind, entwickeln eine enge Bindung zueinander.
Starke Bindung: Geschwister Degus, die zusammen aufgewachsen sind, entwickeln eine enge Bindung zueinander.
Wichtige Aspekte
Frühes Zusammenbringen: Die Degus sollten am besten bereits von klein auf zusammengebracht werden.
Ausreichend Platz: Ein geräumiger Käfig mit verschiedenen Ebenen, Verstecken und genügend Platz zum Herumlaufen ist empfehlenswert. Einrichtung: Laufräder, Kletteräste und andere Beschäftigungsmöglichkeiten sollten vorhanden sein.
Sicherheitsmaßnahmen: Ausbruchsicherer Käfig: Degus sind ausgezeichnete Kletterer. Beobachtung bei Neueinführung: Beim Hinzufügen neuer Degus können Kämpfe oder Rangordnungsstreitigkeiten auftreten. Sorgfältige Beobachtung ist wichtig.
Mögliche Trennung: In seltenen Fällen können Geschwister aufgrund von Streitigkeiten oder Aggressionen getrennt werden müssen.
Pflege und Aufmerksamkeit
Ausgewogene Ernährung: Wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Degus.
Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
Beschäftigungsmöglichkeiten: Degus benötigen ausreichend mentale und physische Stimulation.
Vergesellschaftung von Einzeltieren
Die Vergesellschaftung eines einzelnen Degus mit einer bestehenden Gruppe erfordert besondere Sorgfalt, um Stress und Konflikte zu minimieren.
Herausforderungen
Soziale Bedürfnisse: Degus benötigen soziale Interaktionen und Bindungen, um ein gesundes und glückliches Leben zu führen.
Stress und Problematik: Die Vergesellschaftung kann für Einzeldegus stressig sein, wenn sie nicht behutsam durchgeführt wird.
Wichtige Punkte bei der Vergesellschaftung
Gruppengröße: Empfehlung: Eine Gruppe von zwei bis sechs Degus ist ideal. Zu große Gruppen: Können zu Konflikten führen. Zu kleine Gruppen: Können zu Isolation führen.
Geschlechterverhältnis: Natürliche Hierarchie: Eine gemischte Gruppe aus männlichen und weiblichen Degus entspricht dem natürlichen Verhalten. Gleichgeschlechtliche Gruppen: Können zu Kämpfen und Rivalitäten führen; sollten vermieden werden, wenn möglich.
Vergesellschaftungsprozess
Getrennte Unterbringung: Die Degus zunächst in getrennten Käfigen oder Gehegen unterbringen, die nebeneinander stehen. Dies ermöglicht es ihnen, sich zu sehen und zu riechen und sich aneinander zu gewöhnen.
Neutraler Bereich: Einen neutralen Bereich einrichten, in dem sich die Degus treffen können. Dieser Bereich sollte sauber sein und keine Anzeichen von Territorialität aufweisen.
Beobachtung: Während der ersten Treffen die Degus genau beobachten, um sicherzustellen, dass es keine aggressiven Auseinandersetzungen gibt.
Geduld: Der Vergesellschaftungsprozess kann Zeit benötigen. Sei geduldig und lass den Degus Zeit, ihre Rangordnung und sozialen Bindungen zu entwickeln.
Wichtige Hinweise
Individuelle Verträglichkeit: Nicht alle Degus kommen miteinander aus. Einige können persönliche Abneigungen gegeneinander haben.
Trennung bei Unverträglichkeit: In solchen Fällen ist es besser, sie getrennt zu halten, um Stress und Verletzungen zu vermeiden.
Professionelle Unterstützung: Es wird empfohlen, sich vor der Vergesellschaftung von Degus mit Informationen und Anleitungen von erfahrenen Degu-Haltern oder Tierärzten zu versorgen.
Zusammenfassung und Tipps
Wichtige Punkte
Sozialverhalten: Degus sind soziale Tiere und sollten nicht alleine gehalten werden.
Gruppenhaltung: Ist die bevorzugte Vergesellschaftungsform und entspricht dem natürlichen Verhalten der Degus.
Geschwisterhaltung: Kann harmonisch verlaufen, wenn die Degus von klein auf zusammen sind.
Vergesellschaftung von Einzeltieren: Erfordert Geduld und sorgfältige Planung.
Tipps für eine erfolgreiche Vergesellschaftung
Ausreichend Platz: Stelle sicher, dass das Gehege groß genug ist und genügend Versteckmöglichkeiten bietet.
Ressourcenverteilung: Mehrere Futter- und Wasserstellen reduzieren Konkurrenz und Konflikte.
Beobachtung: Überwache das Verhalten der Degus regelmäßig, um frühzeitig auf Probleme reagieren zu können.
Geduld und Verständnis: Jeder Degu ist ein Individuum. Gib ihnen Zeit, sich an neue Situationen und Artgenossen zu gewöhnen.
Professionelle Beratung: Bei Unsicherheiten konsultiere einen Tierarzt oder einen Fachmann für Nagetiere.
Abschließende Gedanken
Durch eine artgerechte Umgebung und eine angemessene Gruppengröße können Degus ein glückliches und gesundes Leben führen. Es ist immer ratsam, sich vor der Haltung von Degus oder anderen Haustieren ausführlich zu informieren, um ihre spezifischen Bedürfnisse zu verstehen und ihnen die besten Bedingungen zu bieten.