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Aktuell sind insgesamt vier Degu-Arten bekannt, die sich in verschiedenen Regionen und Lebensräumen finden:
Octodon Degus – Gewöhnlicher Degu:
Diese Art ist am weitesten verbreitet und die am häufigsten gehaltene Degu-Art in Gefangenschaft.
Octodon Bridgesi – Wald Degu:
Wald Degus bewohnen vorwiegend bewaldete Gebiete und sind in Chile zu finden.
Octodon Lunatus – Küsten Degu:
Küsten Degus sind entlang der Küstenregionen von Chile heimisch.
Octodon Pacificus – Pazifik Degu:
Pazifik Degus sind in den pazifischen Regionen Chiles anzutreffen.
Die wissenschaftliche Klassifikation der Degus ist von großer Bedeutung für ihre Erforschung und ihr Verständnis. Sie ermöglicht es Wissenschaftlern, Informationen über die verschiedenen Degu-Arten zu sammeln, ihre Verhaltensweisen zu studieren und ihre Lebensräume besser zu schützen.

Der Lebensraum der Strauchratten, die zur Gattung Octodon gehören, erstreckt sich über einen geografischen Bereich, der sich vom 28. bis zum 40. südlichen Breitengrad erstreckt, wie von Saavedra und Simonetti im Jahr 2003 dokumentiert wurde. Innerhalb dieses breiten geografischen Spektrums finden sich verschiedene ökologische Nischen und Lebensraumtypen, in denen diese Tiere vorkommen. Dies reicht von trockenen Wüstengebieten bis hin zu gemäßigten Wäldern und Graslandregionen. Ihre Anpassungsfähigkeit an eine Vielzahl von Umgebungen macht sie zu faszinierenden und vielseitigen Bewohnern der südlichen Hemisphäre.
Octodon Degus
Der Octodon Degus, auch bekannt als Degu, ist die am weitesten verbreitete Art innerhalb der Degu-Gattung. Sein natürlicher Lebensraum erstreckt sich von Husaco in der Provinz Atacama im Norden bis nach Curicó im Süden, und zwar zwischen dem 28. und dem 35. Breitengrad, wie von Contreras et al. im Jahr 1987 dokumentiert. Diese Tiere bewohnen ein breites Spektrum von Lebensräumen, die von den Küstenregionen bis in Gebirgshöhen von bis zu 1200 Metern reichen. Sie sind in der Lage, offene Steppenlandschaften zu besiedeln, zeigen jedoch auch eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an die Nähe des Menschen und kultiviertes Ackerland. Dies hat in einigen Regionen zu Problemen geführt, da sie landwirtschaftliche Schäden verursachen können, weshalb sie dort als Schädlinge betrachtet werden (vgl. Woods & Boraker, 1975).

Unter den vier Arten von Degus ist der Octodon Degus die kleinste, wie von Hutterer im Jahr 1994 und Woods & Boraker im Jahr 1975 festgestellt wurde. Ihr Fell ist auf der Oberseite Agoutifarben und auf der Unterseite beige. Auffällig sind die ausgeprägten, hellgelben bis beigen Augenflecken und Ohrmarkierungen. Ein charakteristisches Merkmal ist auch die dunkle, deutlich ausgeprägte Quaste am Schwanz (vgl. Hutterer, 1994).

Die Gesamtlänge dieses Degus beträgt normalerweise zwischen 200 und 307 mm, wobei der Schwanz eine Länge von 81 bis 138 mm erreicht. Das Gewicht eines erwachsenen Octodon Degus liegt in der Regel bei etwa 195 g (vgl. Bozinovic, 1992; Hutterer, 1994). Diese Merkmale tragen dazu bei, diese faszinierenden Tiere innerhalb ihrer vielfältigen Lebensräume zu identifizieren und zu charakterisieren.
Octodon Bridgesi
Der Octodon Bridgesi, auch als Bridges-Degu bekannt, hat seinen Lebensraum hauptsächlich am Fuße der Anden. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Provinz Cachapoal etwa bei 34 Grad südlicher Breite bis in die Provinz Malleco bei etwa 38 Grad südlicher Breite auf der westlichen Seite der Anden, wie von Contreras et al. im Jahr 1987 dokumentiert wurde. Dies macht ihn zur südlichsten vorkommenden Degu-Art, abgesehen vom Octodon Pacificus. Der Bridges-Degu ist vor allem nachtaktiv und bewohnt feuchtere und buschigere Landschaften im Vergleich zum Octodon Degus (vgl. Contreras et al., 1987).

Es wurde jedoch kürzlich entdeckt, dass es auch Exemplare auf der anderen Seite der Anden in Argentinien gibt. Verzi und Alcover (1990) konnten 8 Exemplare in der Provinz Neuquén (Argentinien) einfangen. Die Octodon Bridgesi, die in dieser Region leben, sind dafür bekannt, Höhlen zu bewohnen, die sich in Erdhügeln befinden, was vermutlich einen Schutz vor starken Regenfällen und Überflutungen bietet. Diese Erdhügel sind in Nothofagus-Wäldern zu finden und werden von Pflanzen der Gattung Chusquea bewachsen. Es ist nicht bekannt, ob die Octodon Bridgesi diese Höhlen selbst graben oder bereits vorhandene Baue übernehmen (vgl. Verzi & Alcover, 1990).

Im Vergleich zum Octodon Degus weist der Octodon Bridgesi ein weicheres Fell auf und ihm fehlt die typische helle Bänderung im Fell, die als „Tipping“ bekannt ist. Außerdem fehlen ihm die hellen Markierungen um die Augen und Ohren. Die Ohren des Bridges-Degus sind kurz, während sein Schwanz relativ lang ist und die buschige, pinselförmige Quaste am Schwanzende fehlt (vgl. Hutterer, 1994). Die Gesamtlänge eines ausgewachsenen Octodon Bridgesi beträgt normalerweise zwischen 250 und 370 mm, wobei der Schwanz eine Länge von 102 bis 167 mm erreicht. Ihr durchschnittliches Gewicht liegt bei etwa 176 g (vgl. Bozinovic, 1992; Hutterer, 1994). Diese Unterscheidungsmerkmale helfen dabei, den Bridges-Degu innerhalb seiner verschiedenen Lebensräume zu identifizieren und zu charakterisieren.
Octodon Lunatus
Der Octodon Lunatus, auch bekannt als Küsten-Degu, bewohnt das Küstengebirge entlang der küstennahen Streifen zwischen dem 31. und 33. Breitengrad, wie von Contreras et al. im Jahr 1987 dokumentiert, sowie die Gebirge um die Stadt Santiago, wie Saavedra & Simonetti 2003 feststellten.

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie gut Octodon Lunatus äußerlich vom Octodon bridgesi zu unterscheiden ist. Sowohl Woods und Boraker (1975) als auch Contreras et al. (1987) erwähnen, dass die beiden Arten äußerlich kaum zu unterscheiden seien und der einzige Unterschied in einer Furche im hintersten oberen Backenzahn liege, der die beiden Arten unterscheidet. Andererseits weist Hutterer (1994) darauf hin, dass Octodon Lunatus und O. bridgesi durchaus morphologisch unterscheidbar sind.

Nach Hutterer ähnelt Octodon Lunatus dem Octodon Degus. Es hat ein Agoutifarbenes Fell mit der charakteristischen Bänderung, eine auffällige Quaste am Schwanzende und ausgeprägte Fellzeichnungen um Augen und Ohren. Das Fell des Küsten-Degus ist jedoch länger und etwas weicher. Die Gesamtlänge eines ausgewachsenen Küsten-Degus liegt normalerweise zwischen 328 und 382 mm, wobei der Schwanz eine Länge von 152 bis 161 mm erreicht. Ihr durchschnittliches Gewicht beträgt etwa 173 g (vgl. Bozinovic, 1992; Hutterer, 1994). Diese Merkmale helfen dabei, den Küsten-Degu innerhalb seiner verschiedenen Lebensräume zu identifizieren und zu charakterisieren.
Octodon Pacificus
Der Octodon Pacificus, auch als Pazifik-Degu bezeichnet, ist endemisch auf der Isla Mocha zu finden, einer Insel im Pazifik vor der Küste von Chile, in der Nähe der Stadt Temuco. Diese Art bewohnte vermutlich einst den Valdivianischen Wald, der früher die gesamte Insel bedeckte, wie von Saavedra et al. im Jahr 2003 dokumentiert wurde. Leider wird der Pazifik-Degu derzeit auf der Roten Liste als gefährdet (VU: vulnerable) geführt. In einer umfangreichen Fangaktion konnten Saavedra et al. (2003) kein einziges Exemplar einfangen, was möglicherweise darauf hinweist, dass diese Art möglicherweise ausgestorben ist. Es bleibt jedoch eine geringe Hoffnung, dass es in den unerforschten Berggebieten der Insel noch wenige überlebende Exemplare gibt. Aufgrund der begrenzten Größe dieses Lebensraums wäre das Überleben dieser Art dennoch extrem gefährdet. Die Hauptursachen für den Rückgang des Pazifik-Degus sind die Zerstörung der für ihn lebenswichtigen Wälder sowie das Vorhandensein eingeschleppter Arten wie der Wanderratte (Rattus norvegicus).

Das Fell des Pazifik-Degus ist einfarbig und weist im Gegensatz zu anderen Degu-Arten keine typische Bänderung auf. Die Ohren sind kurz, und der Schwanz ist lang, aber es fehlt ihm die charakteristische Quaste am Ende. Das Fell ist zudem weicher im Vergleich zum Octodon Degus (vgl. Hutterer, 1994). Anhand von zwei Exemplaren gibt Hutterer (1994) eine Gesamtlänge von 380 bzw. 390 mm, eine Schwanzlänge von 170 bzw. 165 mm und ein Gewicht von jeweils 290 g an. Diese Merkmale machen den Pazifik-Degu zu einer einzigartigen und bedrohten Art, die dringend Schutzmaßnahmen erfordert, um ihr Überleben zu sichern.