Degus, auch bekannt als Octodon degus oder Strauchratten, sind faszinierende Nagetiere aus den chilenischen Anden. Sie zeichnen sich durch ihr lebhaftes Wesen, ihre sozialen Fähigkeiten und ihre einzigartigen körperlichen Merkmale aus. In diesem Guide erfährst Du alles Wissenswerte über Degus, von ihrer Größe und ihrem Gewicht bis hin zu ihrem Verhalten und ihren Bedürfnissen. Mit diesen Informationen bist Du gut gerüstet, um Degus ein artgerechtes und glückliches Zuhause zu bieten. Viel Freude mit diesen faszinierenden Tieren!
Physische Merkmale und Lebensspanne
Bezeichnung
Wissenschaftlicher Name: Octodon degus
Deutscher Name: Degu
Alternative Bezeichnung: Strauchratte
Alter und Lebenserwartung
Maximales Alter: Bis zu 12 Jahre
Durchschnittliches Alter: Etwa 6 bis 8 Jahre
Lebenserwartung bei guter Pflege: 5 bis 8 Jahre
Körpergröße
Körperlänge: 12 bis 20 cm
Schwanzlänge: 10 bis 16 cm, endet mit einer buschigen Quaste
Gesamtlänge: Bis zu 36 cm inklusive Schwanz
Gewicht
Allgemein: 202 bis 298 g
Erwachsene Degus: 202 bis 262 g
Männchen: Ca. 229 bis 259 g
Weibchen: Ca. 221 bis 241 g
Körpertemperatur
Normalbereich: 36,0 bis 39,5 °C
Geschlechtsunterschiede und Fortpflanzung
Männchen
Merkmale: Abstand zwischen Geschlechtszapfen und After: Etwa 1 cm Hautfalte in Längsrichtung zwischen Zapfen und After.
Tipp zur Bestimmung: Den Schwanz an der Wurzel leicht nach hinten drücken, um die Haut zu dehnen und die Hautfalte besser sichtbar zu machen.
Weibchen
Merkmale: Abstand zwischen Harnröhrenzapfen und After: Sehr gering, einige Millimeter Scheidenöffnung unter dem Harnröhrenzapfen erkennbar, jedoch normalerweise fest verschlossen und öffnet sich nur während der Paarungsbereitschaft.
Geschlechtsreife
Männchen: Ab dem 3. Lebensmonat
Weibchen: Zwischen dem 2. und 4. Lebensmonat
Fortpflanzung
Mögliche Würfe pro Jahr: Maximal 4 Würfe
Größe des Wurfes: 1 bis 13 Babys, meist jedoch 4 bis 6
Jungtiere: Werden 4 bis 5 Wochen gesäugt, fressen aber schon mit. Ab der 5. Woche beginnen sie, normal mitzufressen.
Trennung von der Mutter: Ab der 8. Woche
Kastration
Möglichkeiten der Kastration
Männchen: Kastration ist möglich
Weibchen: Kastration ist ebenfalls möglich
Auswirkungen der Kastration
Männliche Degus: Das Verhalten ändert sich in der Regel nicht wesentlich. Geschlechtstrieb, Aggressionen oder Dominanzverhalten bleiben meist unverändert.
Weibliche Degus: Kastration kann medizinisch indiziert sein, sollte aber gut abgewogen werden.
Überlegungen
Risiken und Nutzen abwägen: Eine Kastration sollte nur von einem erfahrenen Tierarzt durchgeführt werden, da es ein chirurgischer Eingriff mit Risiken ist.
Verhaltensänderungen: Erwartete Veränderungen sollten realistisch eingeschätzt werden.
Verhalten und soziale Eigenschaften
Gesellige Nager
Sozialverhalten: Degus sind sehr soziale Tiere und sollten niemals alleine gehalten werden. Sie brauchen mindestens einen Artgenossen zum Kuscheln, Spielen und Kommunizieren.
Gruppenhaltung: Eine Gruppe von 2 bis 5 Tieren ist ideal, um natürliche Verhaltensweisen zu fördern.
Lebhafte Persönlichkeiten
Aktivität: Degus sind bekannt für ihre verspielte, neugierige und aktive Natur. Sie lieben es, zu klettern, zu springen und ihre Umgebung zu erkunden.
Intelligenz: Sie sind sehr intelligent und können lernen, auf ihren Namen zu reagieren und einfache Tricks auszuführen. Beschäftigung und mentale Herausforderungen sind wichtig.
Kommunikationstalente
Kommunikation: Degus verständigen sich durch eine Vielzahl von Lauten, Körperhaltungen und Duftmarken. Sie haben ein reiches Vokabular und können unterschiedliche Stimmungen ausdrücken.
Sprache lernen: Indem Du ihre Sprache kennenlernst, kannst Du ihre Bedürfnisse besser verstehen und auf sie eingehen.
Gesundheit und Pflege
Scharfe Zähne
Zahnwachstum: Degus haben ständig wachsende Zähne, die sie durch Nagen abnutzen müssen
Nagematerial: Biete ihnen ausreichend Nagematerial wie Äste, Zweige und Knabberstangen an. Geeignete Hölzer sind z. B. Haselnuss, Apfelbaum oder Birke.
Spezielle Ernährung
Diabetesanfälligkeit: Degus sind anfällig für Diabetes und sollten kein zuckerhaltiges Futter bekommen.
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung aus Heu, Kräutern und Gemüse ist ideal. Vermeide Obst und zuckerhaltige Leckereien
Staubbaden
Fellpflege: Degus lieben es, in Chinchillasand zu baden, um ihr Fell sauber und gesund zu halten
Sandbad anbieten: Stelle dauerhaft ein Sandbad mit speziellem Bade- oder Chinchillasand zur Verfügung. Achte darauf, dass der Sand keine Quarzkristalle enthält, die das Fell schädigen könnten.
Empfindliche Schwänze
Schwanzempfindlichkeit: Der Schwanz des Degus ist sehr empfindlich und kann bei Verletzungen leicht abbrechen
Vorsicht im Umgang: Sei vorsichtig beim Handling und vermeide es, Degus am Schwanz zu greifen
Haltung und Umgebung
Artgerechte Haltung
Käfiggröße: Degus brauchen einen geräumigen Käfig mit mehreren Ebenen. Mindestmaße sollten 100 × 50 × 100 cm (L × B × H) nicht unterschreiten. Mehr = Besser!
Einrichtung: Versteckmöglichkeiten wie Häuser und Tunnel. Beschäftigungsmöglichkeiten wie Laufräder (mit geschlossener Lauffläche), Klettergerüste und Spielzeug.
Bodengrund: Verwende geeignete Einstreu, die zum Buddeln anregt.
Territorialverhalten
Revierverhalten: Degus können ihr Revier gegenüber Artgenossen verteidigen.
Konfliktvermeidung: Achte auf ausreichend Platz und Rückzugsmöglichkeiten im Käfig. Beobachte die Tiere und greife bei ernsthaften Auseinandersetzungen ein.
Tagaktive Tiere
Aktivitätsmuster: Degus sind hauptsächlich tagsüber aktiv und brauchen viel Licht, um gesund zu bleiben.
Käfigstandort: Stelle ihren Käfig an einen hellen Ort, vermeide jedoch direkte Sonneneinstrahlung, um Überhitzung zu verhindern.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Ideal sind Temperaturen zwischen 18 und 24 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 50 %.
Abschließende Gedanken
Mit diesen Informationen bist Du gut gerüstet, um Degus ein artgerechtes und glückliches Zuhause zu bieten. Ihre gesellige und aktive Natur macht sie zu faszinierenden Haustieren, die viel Freude bereiten.
Viel Freude mit diesen faszinierenden Tieren!
Wichtige Punkte
Sozialverhalten: Degus sind Gruppentiere und sollten niemals alleine gehalten werden
Aktivität: Sie benötigen viel Bewegung und Beschäftigungsmöglichkeiten
Ernährung: Eine zuckerarme, ballaststoffreiche Kost ist entscheidend für ihre Gesundheit
Pflege: Regelmäßige Fellpflege durch Sandbad und Zahnabrieb durch Nagematerial sind wichtig
Gesundheit: Achte auf Anzeichen von Krankheiten und konsultiere bei Bedarf einen tierkundigen Tierarzt